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Urbane Ecken Teil II – Ein Fluss, fünf Energien und verschwundene Wächter

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Im ersten Teil der Blogserie wurde bereits die anfängliche Konzeption und der Projektablauf der Spiel-App „Urbane Ecken“ für das Goethe Institut in Kasachstan beschrieben. Wie versprochen, folgt nun das Ergebnis der einjährigen Arbeit, die zu allererst inhaltlich gelüftet werden soll. Denn die Gamestory – also die Geschichte samt seiner Charaktere – ist natürlich grundlegend für ein gelungenes Spiel. Nicht nur das: Viel wichtiger ist es, die Motivation und das Interesse der potentiellen Spieler zu wecken und zu halten. Da sie – wie in unserem Beispiel – eine physisch-aktive Rolle innerhalb der Geschichte zugewiesen bekommen.

Unsere Zielgruppe sind junge Schüler und Studenten zwischen 16 und 25 Jahren, die in Kasachstan – primär in Astana, der Hauptstadt, leben. Vor allem sollten sie sich mit den Figuren, der Geschichte und den Symbolen innerhalb des Gameplays identifizieren können, um erst einmal eine spielerische Verantwortung zu übernehmen, bevor sie diese auch nur in Form eines kleinen Gedankens an nachhaltige Energien in ihr reales Leben übernehmen können.

Doch wie kreiert man nun ein Spiel, das die vielfältige Kulturlandschaft eines Riesenlandes mit einem neuen Umweltbewusstsein verknüpfen möchte? Hand auf Herz: Wer mal selbst versucht hat, sich ad hoc eine Geschichte ausdenken, die einigermaßen sinnvoll ist (ganz zu schweigen von interessant oder originell), ohne auf bereits bekannte Plots oder Figuren zurückzugreifen, der weiß, wie furchtbar schwer das ist. Und wenn das Level 1 ist, dann ist die Konzeption einer solchen App-Gamestory mit all ihren Anforderungen sozusagen „der Endboss“ – wie es die Jugend in diesem Fall so schön passend ausdrücken würde. Christoph Deeg ist es gelungen, innerhalb kürzester Zeit eine Geschichte über ein Land und seine Kultur auszuarbeiten, die ihm selbst vor einem Jahr noch völlig fremd waren.

Die Geschichte beginnt mit einem Stein…

Während des alljährlichen Sommerbesuches bei ihren Großeltern am Berg Khan Tengri, entdecken die Geschwister Dina und Talgat einen Stein mit fünf verschiedenen Symbolen. Auf die Frage nach der Bedeutung dieses Gegenstandes, weihen die Großeltern Anar und Muchtar ihre Enkel in die Geschichte des magischen Flusses und seiner Wächter ein:

Vor langer Zeit existierte an dem Ort, an dem sich heute die Stadt Astana befindet, ein magischer Fluss. Er bestand aus fünf magischen Energien – Feuer, Wasser, Wind Erde, Zeit und Zukunft – die im Einklang miteinander, den Fluss am Leben hielten. Jede dieser Energien wurde von einer Wächtergruppe gepflegt und geschützt. Der Einklang der Energieformen sorgte für ein friedliches und glückliches Zusammenleben der Menschen an diesem Ort.

Durch ein unerklärliches Verschwinden der Wächter jedoch, geriet der Fluss aus dem Gleichgewicht und er versiegte. Die Gründe für das Wächterverschwinden sind bis heute ein Geheimnis. Einem Gerücht zufolge, würden die Wächter allerdings irgendwann zurückkehren und den Fluss mit seinen noch vorhandenen magischen Energiequellen wieder auferstehen lassen. Tatsächlich sind die Großeltern von Dina und Talgat die letzten lebenden Nachfahren der Wächter. Eigentlich wäre es ihre Aufgabe, den magischen Fluss weder zum Leben zu erwecken. Aufgrund ihres hohen Alters sind sie dieser Aufgabe jedoch nicht mehr gewachsen und so bitten sie ihre Enkel, als neue Generation der Wächter, diese Aufgabe für sie zu übernehmen.

Urbane Ecken: Wächterfiguren

Eine neue Wächtergeneration

Dina und Talgat stehen gleich vor zwei Aufgaben: Sie müssen den Fluss wieder in sein früheres Gleichgewicht bringen und zudem das Geheimnis um das mysteriöse Wächterverschwinden lüften. Hierfür benötigen sie aber Unterstützung der Spieler, die sich ihrerseits einer der fünf ehrwürdigen Wächtergruppen anschließen müssen, um ihnen bei der Lösung der verschiedenen Aufgaben zu helfen. Vor allem dürfen die neuen Wächter nicht zulassen, dass der magische Fluss ein weiteres –  wahrscheinlich letztes Mal versiegt – und somit niemand erfährt, was damals mit ihren Wächterahnen passiert ist. Um das zu verhindern, werden ihnen zwei magische Helfer zur Seite gestellt, die den jungen Wächtern helfen, ihre neuen Verantwortung zu stemmen: den Wolf und die Elster.

Urbane Ecken: Screenshot aus dem Game

Da kommt noch was: Im dritten und letzten Teil der Blogserie wird beschrieben, wie das finale Gameplay basierend auf der Gamestory realisiert wurde – oder anders gesagt, wie nun die fertige Urbane Ecken-App schlussendlich funktioniert.

Verfasserin dieses Beitrags

Projektmanagement und Redaktion

Martha Papok

Projektmanagement und Redaktion

Der Beitrag Urbane Ecken Teil II – Ein Fluss, fünf Energien und verschwundene Wächter erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.


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