Quantcast
Channel: Pausanio
Viewing all 63 articles
Browse latest View live

Ohne Leidenschaft geht’s nicht! – Pausanio beim stARTcamp Köln

$
0
0

Auch in diesem Jahr hat Pausanio das stARTcamp Köln unterstützt und es war wieder eine wirklich gut organisierte Veranstaltung mit vielen interessanten Themen, engagierten Teilnehmern und ganz viel Flausch! Unsere Akademie- und Marketing-Verantwortliche Filomena Lopedoto war vor Ort und hat fleissig mit getwittert und diskutiert:
Samstagmorgen, 9:00 Uhr… schon eine Herausforderung, für jemanden, der erst noch den Rhein überqueren muss, um mitcampen zu können. Aber ich war pünktlich da und voller Vorfreude auf mein erstes stARTcamp.

Nach bestandenem Basteltest und mit ausgefülltem Namensschild war die Vorstellungsrunde ein schöner Auftakt zum Kennenlernen und herzlichen Lachen. Großartig diese Kreativität bei der Hashtagsuche! Die 25 Slots für den Tag waren schnell gefüllt und es konnte losgehen mit den Sessions.

Storytelling mit Wibke Ladwig
Mit ganz vielen praktischen Übungen und tollen Beispielen sollten wir innerhalb einer Session unserer Kreativität freien Lauf lassen und tatsächlich am Ende der Stunde viele lustige Geschichten erzählen können.

Zu Beginn ein wenig Theorie. Die Worte, die sich mir eingebrannt haben:
* Informationen brauchen Trojanische Pferde;
* Man muss Herzensangelegenheiten vermitteln.

Weiter ging es mit einer Wortkette (uuuhh…Hirnjogging am Samstagvormittag…) und der „einfachen“ Aufgabe drei Worte aufzuschreiben, die man dann weiter verschenken durfte. Mit einem neuen Wortschatz beschenkt, hatte jeder Teilnehmer die Grundlage für eine zu erfindende Geschichte. Noch auswürfeln, wo die Geschichte spielen sollte und ob es ein gutes oder ein schlechtes Ende mit den Helden unserer Kindheit nehmen sollte und schon ging’s los. Anhand der Heldenreise sollte jeder eine eigene Geschichte erfinden.

Der Held meiner Kindheit war Doctor Snuggles, meine Worte „Kombüse“, „Prinzessin“ und „Zedernholz“ und eine Reisegeschichte sollte es werden. Geendet ist die Geschichte leider tragisch, weil Doctor Snuggles trotz seines tollen, neuen Zedernholz-Sprung-Schirms auf seiner Weltreise leider nicht herausfinden konnte, was „Kombüse“ bedeutet und die schöne Prinzessin ihn deshalb nicht mehr wollte. Schade!

Wibke Ladwig hat die komplette Session dokumentiert:
„Lustgarten, Glitzer und trojanische Pferde: Storytelling beim #sck14“.

  Reklametweet:

„Crowdfunding für Kulturprojekte“ mit Anke von Heyl
Das Thema Fundraising ist für Kultureinrichtungen eigentlich nicht neu. Crowdfunding ist Fundraising 2.0 und hat seine Eigenheiten. Die Ansprache funktioniert nicht individuell, wie beim Fundraising. Deshalb muss man ganz genau wissen warum das Projekt so wichtig ist, dass fremde Menschen Geld dafür geben würden. Vor allem muss man vorher ganz genau seine Zielgruppe definieren und einbinden. Ohne ein eigenes Pitchvideo, auch gerne mit Ecken und Kanten und einer gut funktionierenden Social Media Community funktioniert leider gar nichts. Und natürlich dürfen analoge (Fundraising-)Events zum Erfolg der digitalen Finanzierung beitragen! Aber auch hier wieder, ohne Herzblut und Leidenschaft geht gar nichts!

Die Präsentation mit allen Informationen zur Session gibt’s hier:
„Crowdfunding für Kulturprojekte“

  Reklametweet:

Mittags wurde es etwas ruhiger, weil alle schlemmten. Das war aber auch lecker!

  „TweetUp Dos & Dont’s“ mit Johannes Mirus Johannes hat eine tolle und umfassende Übersicht zusammengestellt. Die ist jedem zur Durchführung eines TweetUps nur zu empfehlen! Hier geht’s zum Download der Präsentation: „TweetUp Dos and Don’ts“

  Der Rest des Nachmittags verging dann wie im Flug! „Kulturvermittlung bei TweetUp und Instawalk“ mit Anke von Heyl und mir Ich habe zum ersten Mal selber eine Session vorgeschlagen und mit geleitet und es war eine wirklich schöne Erfahrung! Wir haben leidenschaftlich diskutiert und von einigen spannenden Konzepten erfahren. Unsere Diskussion ist zum Nachlesen hier zusammengefasst: „Kulturvermittlung bei TweetUp und Instawalk“.


Improvisationstheater mit Axel Bungert
Den fröhlichen Abschluss des Tages machte eine Runde Improtheater. Jaaaaaaaaaaaa!
Wer mitlachen möchte: Storify der Improsession

Danke an alle Organisatoren, Sponsoren und Teilnehmer für all die Leidenschaft, das war Flauschrausch pur!


Blogparade „Mein Kulturtipp für euch“ Teil I

$
0
0

Einige Teammitglieder von Pausanio haben sich dazu entschieden, an der Blogparade von Tanja Praske teilzunehmen und ihre Kulturtipps hier in diesem Blog vorzustellen. Den Anfang macht Carolin Ayasse. Sie unterstützte im August und September als Praktikantin die Arbeit von Pausanio.

Caros Kulturtipp

Soft-Art Panoptikum Haigerloch

Das Hotel Schwanen in Haigerloch ist ausgebucht! Alle Zimmer sind besetzt. In einem der Zimmer residiert Angela Merkel. Ihre Schneiderin näht hier ein neues Kostüm für die Bundeskanzlerin. Aber auch Agatha Christie schreibt im Hotel unbemerkt ihre Bücher. Und in der Hotelküche ist die Hölle los! Der Chefkoch versucht dort ein exklusives Menü für alle Hotelgäste zu zaubern. Doch es herrscht Chaos in der Küche. Dabei muss der Koch sich sputen,  um noch alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Denn im Gastraum feiert ein Baron mit einer großen Gesellschaft seinen Geburtstag.

 

Caros KulturtippStefanie Alraune Siebert  nimmt uns mit auf eine Reise voll wunderlicher Kostbarkeiten, komischer Szenerien und Absurditäten. Die Textildesignerin stellt in liebevoller Handarbeit bizarre Situationen von opulenten Festen und Einzelpersonen dar. Dabei achtet sie bei den menschengroßen Kunst-Figuren und allen anderen genähten Gegenständen auf jedes Detail. Alle Figuren werden in einer überspitzten Art und Weise gezeigt: die Augenringe hängen tief und auch die Falten sind nicht zu übersehen. Von Kerzen über Weinflaschen ist hier erstaunlicherweise alles genäht. Selbst die kleinste Erdbeere, für welche Alraune allein vier Stunden Nähzeit benötigt, glänzt und funkelt auf der reich angefüllten Festtafel.

Der Besucher hat die Möglichkeit frei durch das ehemalige Hotel Schwanen in Haigerloch zu wandeln und dabei einen Blick in die einzelnen bewohnten Hotelzimmer zu erhaschen oder im Gastraum der Geburtstagsfeier beizuwohnen. Es wird ein buntes Sammelsurium von allerlei Genähten angeboten. Wer will kann, kann sich für den Ausstellungsrundgang einen Delikatessenhut aufsetzen und wird dabei selbst zum Ausstellungsstück erklärt.

Alraune selbst ist zumeist in dem Museum ebenfalls anzutreffen. Und das natürlich nähend! Die Kunst-Figuren können sich nämlich ständig verändern, oder aber, Alraune heckt schon die nächsten Ideen für weitere skurrile Szenerien aus.

Das private Museum ist in diesem Jahr noch bis Ende Oktober donnerstags, freitags, samstags und sonntags, sowie an Feiertagen von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Lachen, Staunen und Schmunzeln! In Alraunes Soft-Art Panoptikum in Haigerloch ist alles möglich.

Lassen Sie sich überraschen!

Blogparade „Mein Kulturtipp für euch“ Teil II

$
0
0


Einige Teammitglieder von Pausanio haben sich dazu entschieden, an der Blogparade von Tanja Praske teilzunehmen und ihre Kulturtipps hier in diesem Blog vorzustellen. Den Anfang machte Carolin Ayasse. Heute stellt Indira Kaffer-Schmickler ihren Tipp vor – das Klassenzimmer.

Ein Genuss für Geschichtsverrückte und FeinschmeckerKlassenzimmer

Für den Tag des offenen Denkmals Mitte September hatte ich mir vorgenommen, die Denkmäler in der Region Bonn/Bad Godesberg zu erkunden. Als Vorbereitung hatte ich mir die App, die eigens für diesen Tag konzipiert wurde, runtergeladen, um mir über die Karte sämtliche Denkmäler anzeigen zu lassen. Ein Marker lag sogar in unmittelbarer Nähe zu meinem Wohnort: Ein kleiner Infotext beschrieb ein altes Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert und dessen weitere Nutzung. Irgendwie hörte sich das spannend an – also ab auf´s Rad.

Als ich an der markierten Stelle ankam, war ich zunächst verwundert. Ich stand in der Mitte eines Innenhofs, von dem man in eine Kunstgalerie gelangen konnte. Auf der anderen Seite war ein Café mit niedlichen kleinen Stühlchen und Tischen. Aber das Schulgebäude beziehungsweise das historische Klassenzimmer, das ich erwartet hatte, konnte ich nirgends finden. Man sah mir meine Verwirrung offensichtlich an, denn auf einmal begrüßte mich ein Mann aus dem Café und sagte mir, dass das Café das historische Klassenzimmer sei!  Wir gingen gemeinsam rein und er führte mich rum: Das Café stellte sich als Restaurant mit Kochschule heraus. UND…. Es war in einem alten Klassenzimmer aus den 1870er Jahren. Ich hatte es dann doch gefunden. :-)

 

Historisch genießen

Der alte Holzboden knarrte unter den Füßen, die grüne Schultafel hing noch an der Wand – jetzt allerdings mit der aktuellen Speisekarte beschrieben, in einem Speiseraum war eine aktuelle Weltkarte in Sepia-Farben an die Decke gemalt und an den Wänden hingen überall einzelne Klassenfotos in schwarz-weiß. Mir wurde erzählt, dass immer wieder Gäste Klassenfotos von den Großeltern oder Eltern mitbrachten und diese dann an die Wand hingen. So kämen die Gäste miteinander ins Gespräch und erzählten über ihre Schulzeit oder die ihrer Eltern und über die Veränderungen im Schulsystem. Der Restaurantmitarbeiter erzählte mir weiter, dass sie immer wieder Gegenstände suchten, die im 19. Jahrhundert in Schulen zur Einrichtung gehörten. Fast schon wie ein Museum wurde hier einer Sammlungstätigkeit nachgegangen – natürlich nicht im wissenschaftlichen Sinn.

Klassenzimmer2Dieses Restaurant ist wohl das erste, das mich – ohne dass ich dort überhaupt gegessen habe – direkt begeistert hat. Die Idee, ein Restaurant mit Kochschule in einem alten Klassenzimmer zu eröffnen und ehemalige Einrichtungsgegenstände in das Ambiente zu integrieren, hat mein Historikerherz höher schlagen lassen.

Daher ist Das Klassenzimmer „Mein Kultur-Tipp für Euch“!

Die Speisekarte, Öffnungszeiten und Infos zu den Kochkursen gibt es hier: http://www.genusreichkochen.de/start/index.html

 

 

 

Blogparade „Mein Kulturtipp für euch“ Teil III

$
0
0


Einige Teammitglieder von Pausanio haben sich dazu entschieden, an der Blogparade von Tanja Praske teilzunehmen und ihre Kulturtipps hier in diesem Blog vorzustellen. Carolin Ayasse und Indira Kaffer-Schmickler haben ihre Tipps bereits präsentiert. Heute stellt Filomena Lopedoto ihren Tipp vor – Freunde besuchen.

Mein Kulturtipp für Euch: Freunde besuchen!

Kennt Ihr das? Ihr wart in einer Ausstellung, vielleicht auch mehrmals, habt Werke gesehen, die euch beindruckt, amüsiert und beschäftigt haben. Die Ausstellungspräsentation war großartig, Ihr habt Neues gelernt und Euch wohl gefühlt… und irgendwann ist die Ausstellung vorbei! Die Werke werden in alle Himmelsrichtungen weiter transportiert. Dann stellt sich bei mir oft ein wenig Wehmut ein. Diese aufregende Zeit ist vorbei und all die neuen Freunde sind fort und wahrscheinlich nicht mehr so schnell wieder zu sehen.

Dann komme ich halt wieder!

Aber zum Glück müssen ja nicht alle direkt weiter reisen. Die Werke der hauseigenen Sammlung sind nach wie vor zu sehen und das „ständig“! Ich bin ein großer Fan von Sammlungs-präsentationen. Es gibt Häuser, da fühle ich mich wie zu Hause. Mein persönlicher Favorit ist die Sammlungspräsentation des K20 der Kunstsammlung NRW. Während sich unten die Ausstellungsbesucher tummeln, kann ich in der Sammlung in aller Ruhe ohne Gedränge vor meinen Lieblingswerken stehen und mich freuen, sie mal wieder zu sehen. Und ich mag einfach die Architektur dort oben, die der Sammlung und dem Raum eine ganz besondere Stimmung verleiht.

Es gibt unglaubliche Werke zu sehen: Klassiker der Moderne und Zeitgenössische Kunst, die, wenn sie in früheren Sonderausstellungen zu sehen waren, dort dicht umringt waren. Jetzt sind sie frei zugänglich und nur für mich da. Werke, die vielleicht auf Reisen oder eine Zeit lang im Depot waren, kehren zurück und sind neu zu erfahren. Und natürlich gibt es auch Dinge, die mir bislang einfach noch nicht so aufgefallen sind und die es zu entdecken gilt. Und sollten mir Zeit oder Konzentration ausgehen, dann komme ich halt wieder!

Es sind nicht nur die Objekte des Hauses, es sind ja auch die Menschen. Wenn man das Aufsichtspersonal irgendwann kennt und sich gegenseitig genauso freudig begrüßt, dann ist man doch wirklich bei Freunden zu Besuch.

Allen, die Kunst in aller Vielfalt und aller Ruhe genießen möchten, kann ich den Weg zu den guten Freunden der Sammlungspräsentationen der Museen, abseits des Trubels, nur wärmstens empfehlen.

Und wer sich meine Lieblingssammlung einmal ansehen möchte, der findet hier alle Informationen: Kunstsammlung NRW

„Die App macht dann aber die Museumsführungen überflüssig?!“

$
0
0

Dies war eine von vielen Fragen, die ich vor einigen Wochen auf der Pressekonferenz im Kölnischen Stadtmuseum zur Präsentation der neuen Museums-App gehört habe und die mich zum Verfassen eines Blogartikels inspiriert hat.

Warum werden Apps häufig als Konkurrenz zum bisherigen Angebot von Museen, wie Führungen, Lesungen oder Workshops, gesehen? Wie kommt es überhaupt zu der Annahme, dass eine App Museumsführungen vermeintlich überflüssig macht?

In meinen Augen bietet eine App vielmehr die Möglichkeit, das museale Angebot zu ergänzen: Neben der Einbindung von herkömmlichen Audioführungen und des Service-Bereichs können wichtige Zusatzinformationen zu Objekten beispielsweise über QR-Codes abgerufen, anhand von 3D-Animationen Sachverhalte bildlich dargestellt oder über Push-Nachrichten die App-Nutzer in regelmäßigen Abständen auf dem Laufenden gehalten werden. Die neue Technik der Augmented Reality verspricht weitere spannende Möglichkeiten.

Museen im digitalen ZeitalterMuseen im digitalen Zeitalter

Die immer häufiger organisierten Tweetups in Museen oder der im September stattgefundene #AskACurator-Day auf Twitter zeigen die steigende Bedeutung von Social Media-Aktivitäten sowie die zunehmende Öffnung der Museen für digitale Angebote. Auch diese Aktionen laufen parallel zum herkömmlichen Museumsangebot – nur eben im digitalen, virtuellen Raum. Hier können andere Zielgruppen angesprochen und eine andere Reichweite erzielt werden. Auch mit einer App können weitere Zielgruppen für das Museum begeistert werden: technikaffine und junge Menschen.

So dicht wie eine App kommt kein Medium in den privaten Umkreis des Besuchers. Sie bleibt nicht still, wie eine mobile Webseite, sondern ist ein aktiver Kanal vom Museum. Ihn gilt es zu nutzen, um zu hören, was Besucher wünschen, um Besucher von den eigenen Angeboten zu begeistern und Geschichte(n) zu erzählen. Sie kann zugleich Shop, Museumsführer und Infoportal sein.

App als „offenes Tor“

Warum also nicht ein Angebot schaffen, durch das eine Einbettung von herkömmlichen und neuen Vermittlungsmethoden ermöglicht wird und durch das so ein junges, technikaffines Publikum ebenso wie die bisherige Zielgruppe angesprochen werden? Eine App, die einen Mehrwert für die Nutzer darstellt und durch technische Highlights besticht, ist ein weiteres spannendes Element, das das Angebot eines Museums ergänzt. Mehr noch: Die App ist das „offene Tor“ des Museums direkt beim Besucher auf dem mobilen Endgerät.

verfasst von Indira Kaffer-Schmickler

Warum Museen eine Fanpage auf Facebook brauchen!

$
0
0

Über die Notwendigkeit von Facebook

Bislang verfügen schon mindestens über 420 Museen deutschlandweit über einen Facebook-Account. Darunter sind aber nicht nur große Museen, die sich auf dem Kulturmarkt schon einen Namen gemacht haben, nein, auch kleinere Museen haben längst entdeckt, warum sich Facebook als digitaler Kanal lohnt. Bei über 6.600 Museen sind dies aber mal eben 6%. Daher hier Abriss darüber, warum Museen eine Fanpage auf Facebook brauchen.

Rund 37 Millionen deutsche Nutzer sind bereits bei sozialen Netzwerken registriert. Neben Twitter und Instagram, ist Facebook das in Deutschland am weitesten verbreitete soziale Netzwerk. 28 Millionen Deutsche checken hier täglich die neusten News, posten Fotos und teilen Links. Wer allerdings glaubt, dass Facebook ein Jugendtrend sei, irrt. Ein Viertel aller deutschen Facebook-Nutzer ist nämlich älter als 45 Jahre. Das Medium Facebook hat sich also schon längst in allen Altersklassen einen Namen gemacht und avanciert damit zu Deutschlands Massenmedium Nr. 1.

Soziale Netzwerke gewinnen auch mit der größeren Verbreitung von Smartphones an Attraktivität. So ist es möglich, immer und überall Informationen zu beziehen und Anschluss an die digitale Welt zu knüpfen. Denn das ist es, was Facebook-Nutzer wollen: zu einer großen Community dazugehören, bei Themen mitsprechen, sich austauschen, up to date sein, lernen, unkompliziert digitale Inhalte wie Links, Fotos oder Videos austauschen und integriert werden. Und genau hier setzt der Mehrwert für Museen an.

Kommunikation zwischen Museum und Besucher

Mit Facebook haben die Museen einen zentralen digitalen Kanal für ihre Öffentlichkeitsarbeit, um museale Inhalte zu verbreiten und interessierte Nutzer dabei auf dem Laufenden halten zu können. Inhalte wie exklusive Museumseinblicke in das Archiv, die Restaurierung, beim Ausstellungsaufbau, usw. können über Facebook in anschaulicher Art verbreitet werden. Als Foto- oder Videobeiträge unterhalten sie die Facebook-Nutzer und können gleichzeitig über die Museumsarbeit, sowie über museale Veranstaltungen informieren.

Doch im Kern sind Facebook und auch die anderen Social Media-Kanäle mehr als nur eindimensionale Informationskanäle. Soziale Kommunikation meint „in den Dialog treten“ und den Besucher einbinden, ihn teilhabenlassen an dem, was im Museum passiert. Kommentieren und Nachrichten schreiben sind ein unkompliziertes Instrument auf Facebook. Dies verlangt eine neue Haltung bei den Museen. Sie liefern nicht nur kulturelle Angebote, sondern durch die Partizipation der sozialen Medien erwartet der Besucher eine Einbindung auf Augenhöhe.

Mit Facebook entsteht so ein Multiplikatoren-Netzwerk, über welches Informationen in der Community verbreitet und kommuniziert werden können. Im Unterschied zu den „alten“ Medien, wie TV und Radio, können hier die Nutzer die Informationen teilen, liken und für alle befreundeten Nutzer ebenfalls sichtbar machen. Facebook-Nutzer werden so zu Werbeträgern, zu Botschaftern des Museums. Das sollen und dürfen sich die Museen nicht entgehen lassen.

 verfasst von Carolin Ayasse

Mehr Spaß mit Multimedia-Guides!

$
0
0

Ein Erfahrungsbericht von Carolin Ayasse

Audioguides- ein schöner Service für Besucher, die auf eigene Faust ein Museum oder eine Gedenkstätte besuchen und dabei interessante Aspekte lernen wollen. Noch interessanter in Kultureinrichtungen: ein Multimedia-Guide.

Vor Ort ausleihbar oder, noch serviceorientierter für den Besucher,  als Museumsapp downloadbar, werden innovativ und spielerisch Informationen vermittelt, bei denen der Bildungsauftrag definitiv nicht zu kurz kommt. Eine spannende Idee für Kultureinrichtungen! Ich habe zwei Multimediaguides getestet, von denen ich absolut angetan war.

 

Dass ein biografisches Künstlermuseum ganz ohne originale Kunstwerke funktionieren kann, zeigt das Otto Dix-Haus auf der Bodenseeinsel Höri.
Multimedia-Guide, Otto Dix HausBewaffnet mit dem Mediaguide, den man sich kostenlos vor Ort ausleihen kann,  habe ich die Möglichkeit frei  durch das ehemalige Wohnhaus und Garten Dix‘ zu gehen. Neben einigen original erhaltenen Möbelstücken, sind nur in grau gehaltene Aufkleber in Originalgröße zu sehen, die anzeigen, wo sich einst die Kunstwerke im Haus von Otto Dix befanden. Hinter diesen Aufklebern versteckt sich das Konzept des Multimediaguides. Mit der Kamera des Guides (in diesem Fall einem iPod) werden diese Aufkleber abgescannt. Auf dem Display des Guides erscheinen dann neben einem Foto des Originals, drei weitere Register, hinter denen sich jeweils ein Audioguide-Titel befindet: Infos zum Familienleben und dem betreffenden Zimmer, kunsthistorische Ausführung zum betreffenden Bild und ein O-Ton-Kommentar von Dix‘ Sohn Jan.

Gerade diese Auswahlmöglichkeit und das Gefühl, dass man als Besucher private Einblicke in Dix‘ Leben erhält, macht das Museum auch ganz ohne Originale zu einem spannenden und kurzweiligen Ausflugstipp, der von einem wunderschönen Bodensee-Panorama gekrönt wird.

 

Eine andere Art von Multimediaguide konnte ich in der St. Antony Hütte in Obernhausen austesten. Mittels einer App wird hier eine Führung durch die ehemalige Hütte für Eisen- und Stahlindustrie angeboten. Ähnlich wie im Beispiel zuvor, öffnet sich das Kamera-Programm. Wer hier allerdings auf signifikante Punkte wartet, auf die man die Kamera halten muss, hat sich getäuscht. Man muss selbst suchen und mit der Kamera die Ausstellungsäume nach möglichen Markern absuchen. Hat man etwas gefunden, wird man mit einer echten Überraschung belohnt. Während man durch die Kamera die reale Welt sieht, schleicht sich Gottlob Jacobi, der erste Hüttendirektor ins Bild ein. Augmented Reality (AR) wird diese Technologie genannt, bei der eine weitere Ebene ins Bild eingefügt wird und mit deren Hilfe ein Video innerhalb des Kameraprogramms abgespielt wird.

Multimediaguide St. AntonyMan hat das Gefühl, dass Gottlob Jacobi lebensgroß vor der Kameralinse stehen würde, während er Informationen zur Ausstellung preisgibt. Ein echt spielerisches Tool, das nicht nur Kinder begeistert! Der Vorteil dieser Multimediaguide-Führung ist, dass die App kostenlos auch schon vor dem Besuch bereitsteht und zusätzlich Informationen zum Besuch und Museums-Veranstaltungen bereithält.

 

Abschließend ist zu sagen, dass ich von beiden Multimedia-Guides begeistert war, da sie im Vergleich zu den herkömmlichen Audioguides ganz andere Potenziale für den Besucher bieten, statt nur der einzelnen Tracks zu einzelnen Exponaten. Der Besucher wird zum Entdecker und Forscher des Museums und durch unterhaltende Tracks und Bilder, bzw. Videos informiert.

 

Für große und kleine Besucher ist ein Multimediaguide ein echtes Highlight – so wird ein Besuch wahrhaftig zu einem Kulturerlebnis aus Spaß, Spiel und Wissen.

verfasst von Carolin Ayasse

Whatsapp in der Kultur als Kommunikationsmittel?

$
0
0

Whatsapp ist spätestens seit der Übernahme durch Facebook Anfang des Jahres 2014 in aller Munde. Und den Zahlen nach zu urteilen auch auf (fast) allen Handys. Im Frühjahr 2014 kommunizierten ca. 450 Millionen Menschen weltweit mit diesem Instant-Messaging Dienst – Tendenz steigend. Die Bitkom-Studie “Kinder und Jugend 3.0″ (Stand 2014) zeigt, dass Whatsapp bei Jugendlichen in Deutschland beliebter ist als Facebook.

Dass sich Menschen über Soziale Medien wie Facebook, Twitter, Instagram vernetzen, Inhalte teilen und kommentieren, ist natürlich kein neues Phänomen und hat damit eigentlich auch keinen Nachrichtenwert mehr. Soziale Medien gehören mittlerweile zum Alltag. Auch Kultureinrichtungen verfolgen diese Entwicklung und betreiben immer häufiger eigene Facebook-Seiten und/oder Twitter-Accounts (über die Bedeutung von Facebook haben wir hier bereits geschrieben), um auf diese Weise mit potentiellen Besuchern und Interessierten zu kommunizieren und diese zur Interaktion zu animieren. Neben den klassischen Informationen zu Öffnungszeiten und Preisen können und sollten Soziale Medien auch zum Storytelling, also das erlebbare Erzählen von Geschichten, genutzt werden. Hierbei bietet sich für die jeweilige Einrichtung eine grandiose Möglichkeit, dem Besucher bzw. Interessierten einen Blick hinter die Kulissen der eigenen Arbeit zu gewähren und auf ansprechende, neuartige Weise Wissen zu vermitteln.

Auch Whatsapp könnte sich zu einem Teil der Kommunikationsstrategie für Kultureinrichtungen entwickeln. Das Neanderthal Museum in Mettmann, die Heilbronner Regionalzeitung Stimme.de sowie das Regionalportal infranken.de gehören zu den Einrichtungen, die den Instant-Messaging Dienst bereits in ihre Arbeit integriert haben:

Das Neanderthal Museum nutzt Whatsapp seit dem Herbst 2014 nach eigenen Angaben zur individuellen und unmittelbaren Besucherkommunikation. Die Besucher sollen dabei die Möglichkeit bekommen, allgemeine Informationen „direkt und bequem abfragen zu können […]“. Sechs Museumsmitarbeiter stehen den Fragenden hier zur Verfügung.

Die Zeitung stimme.de verfolgt mit der Nutzung von Whatsapp einen anderen Weg: Anlässlich des 70. Jahrestags der Bombardierung der Stadt Heilbronn am 4. Dezember 2014 erzählte die Redaktion dieses historische Ereignis per Kurznachrichten.  30 Nachrichten mit Text, Videos und Bildern wurden im Rahmen dieser Aktion verschickt, die die Nutzer in ihrem Alltagsgeschehen überraschen sollten. Damit wollten die Initiatoren ein konkretes Bewusstsein für dieses Ereignis schaffen.

Das Regionalportal infranken.de bietet seinen Lesern die Möglichkeit, mehrmals täglich per Whatsapp-Mitteilung über aktuelle Nachrichten informiert zu werden.

Diese drei Beispiele zeigen schon, wie unterschiedlich die Nutzung von Whatsapp aussehen kann. Es können historische Ereignisse aufbereitet, Hintergrundwissen zu Ausstellungsobjekten vermittelt und allgemeine Informationen sowie Nachrichten verschickt werden. Am Beispiel des Neanderthal Museum wird deutlich, dass Whatsapp keineswegs als einseitiger Kommunikationsweg verstanden werden sollte, sondern dass über diesen Kanal – viel stärker als es vielleicht mit Facebook möglich ist, Gespräche zwischen Museumsmitarbeitern und interessierten Nutzern entstehen können. Inwieweit andere Kultureinrichtungen diesen Weg der Kommunikationserweiterung einschlagen werden, wird sich noch zeigen. Von Bedeutung wird die jeweilige Strategie der Kultureinrichtung sein: Ohne ein Konzept, das festlegt, mit welchem Inhalt welche Kanäle zu welchem Zweck bespielt werden sollen, wird auch die Nutzung von Whatsapp nicht zum Selbstläufer. Eine Strategie muss sämtliche Kommunikationsmedien – unabhängig von Print und Online, auf eine an die Kultureinrichtung angepasste und abgestimmte Weise integrieren. Danach entscheidet sich, ob aus Sicht von Kultureinrichtungen in Zukunft auch die Nutzung von Whatsapp sinnvoll ist.

Somit kann ich meine eingangs gestellt Frage, ob Whatsapp als Kommunikationsmittel in der Kultur Anwendung finden kann, nicht hundertprozentig beantworten. Oder? Was meint ihr dazu? Bietet WhatsApp eine attraktive Kommunikationsmöglichkeit zwischen Besuchern und Kultureinrichtungen?

 verfasst von Indira Kaffer-Schmickler


Kultur wirtschaftlich machen!

$
0
0

Cultural Entrepreneurship oder Artpreneur sind längst keine unbekannten Begriffe mehr in der Welt der Kunst und Kultur. Kreativ zu experimentieren und kunst- und kulturunternehmerisches Risiko einzugehen gehören mittlerweile zum Alltagsgeschäft von Kulturinstitutionen. Das Verlangen von Seiten der Institutionen, unabhängiger von staatlichen Finanzierungsmodellen zu werden, um etwa die Vermittlung und Forschung weiter voranzubringen, ist groß. Drängende Fragen, beispielsweise danach wie ein Geschäftsmodell aufgestellt werden muss, brennen unter den Nägeln. Eine Finanzierungsidee: mehr Besucher in die Museen zu bringen.

Cultural Entrepreneurship wird diskutiert

Die Aktualität des Themas wird unterstrichen durch die in letzter Zeit immer wiederkehrenden Berichte, Blog-Einträge, Interviews oder sogar durch ein Magazin, welches sich mit diesem Thema beschäftigt. Artivate ist ein englischsprachiges Onlinemagazin der Arizona State University, das seit 2012 zwei Mal im Jahr erscheint. Es versucht neue Denkweisen, Theorien und Praktiken aufzuzeigen, die in der Kulturwirtschaft unterstützenden Charakter haben sollen. Diesen Winter erschien die aktuellste Ausgabe des Magazins, welche wie ihre Vorgänger zuvor innovative Ideen vorstellt. Als ein Beispiel fungiert die Stadt Toronto, deren Kulturangebot mit Hilfe von Stakeholdern attraktiver gestaltet werden soll. Aber auch deutschlandweit ist Cultural Entrepreneurship eine weitflächig verbreitete Angelegenheit, die keinen Aufschub duldet. Anlässlich der Veröffentlichung seines Buches „Kultur unternehmen“ rief der Blogger Christian Holst zur gleichnamigen Blogparade auf. Ganz unterschiedliche Ergebnisse kamen dabei größtenteils in Form von Interviews zusammen, die unterschiedliche Anregungen zu Cultural Entrepreneurship vermitteln. Zu nennen ist darunter beispielsweise das Interview von Anke von Heyl, die sich mit dem Pausanio-Gründer Holger Simon über kulturunternehmerisches Handeln und die daraus entstehenden Chancen für Kulturinstitutionen unterhielt.

Cultural Entrepreneurship bedarf aber nicht nur Theorien – Handlungen müssen folgen, um Kulturinstitutionen finanziell auf die Beine zu helfen. Natürlich gibt es bereits Modelle wie „Pay what you want“. Die Idee dahinter scheint simpel. Durch frei wählbaren Eintritt sollen mehr Besucher angelockt werden, die letztendlich mehr Geld bei den Merchandise-Artikeln oder im Gastronomiebereich ausgeben und anschließend positiv im Netz oder analog über die Institution berichten. Aber reichen solche besonderen und einmaligen Aktionen aus, um langfristig die Besucherzahl zu erhöhen? Das Image zu fördern? Um Geld in die Museumskasse zu spülen und die Institution auch zukünftig finanziell unabhängiger zu machen?

Dass Cultural Entrepreneurship immer weiter in den Vordergrund rückt, wird nicht nur über die Diskussion im Netz klar. Was muss also passieren, dass Museen und Kulturinstitutionen finanziell unabhängig werden und eigene Ideen und Visionen umsetzen können?

Der Besucher will partizipieren

Ganz nach dem Blogger Gottfried Fliedl müssen sich die Institutionen langsam als solche wahrnehmen, die auf die Menschen zukommen und nicht auf Besucher warten. Gerade wenn sie  den Aspekt „Vermitteln“ als eine ihrer Kernkompetenz sehen wollen. Dass die interessierten Besucher am Museumsleben partizipieren und aktiv am Museumsgeschehen teilhaben können, muss zum Bestandteil von Museumsarbeit werden. Gerade dann, wenn durch eine größere Besucheranzahl mehr Einnahmen generiert werden können, die letztlich der Museumsarbeit zu Gute kommen. Interaktionen und inklusive Methoden animieren den Besucher, Museumsbesuche als Highlight wahrzunehmen und machen sie zu Fans des Hauses. Dann kommen diese gerne wieder und berichten möglicherweise nebenbei positiv über das Museum. Das kann natürlich aber nur ein Teil einer ganzheitlichen und langfristigen kulturwirtschaftlichen Strategie für Kunst- und Kulturinstitutionen sein. Aber es ist zumindest einmal ein Anfang.

Ein Text von Carolin Ayasse

Wie definiert man Kultur?

$
0
0

Tanja Praske hat erneut zur Blogparade gerufen, diesmal zum Thema „Definition von Kultur“. Bis zum 30.6.2015 ist jeder aufgerufen, Kultur für sich zu (er)klären. Mit dem Satz „Kultur ist für mich …“ darf als Blogbeitrag und in diversen Social Media Kanälen unter dem Hashtag #KultDef fleissig definiert werden. Zum Aufruf der Blogparade.

Da der Begriff „Kultur“ für uns nicht in dem Umfang zu packen war, wie wir uns das vorstellten und wir uns als Team nicht auf eine einheitliche und knappe (!) Definition einigen konnten, haben wir uns Hilfe geholt. Wir haben vergangene Woche die Teilnehmer unserer Seminare bei der Pausanio Akademie befragt und eine wunderschöne und vielseitige Kultur-Collage erhalten.

Hören Sie selbst:

 

Zum Schluss noch ein #KultDef unseres Chefs Holger Simon:

 

Vielen Dank, all den mutigen Teilnehmern, die sich und uns ihr Verständnis von „Kultur“ definiert haben. Das war eine tolle Erfahrung für alle Seiten!

Frösche vs. Schlümpfe – Ingress für Kultureinrichtungen?

$
0
0

Besser spät als nie… pünktlich zum Histocamp am 27. & 28.11. in Bonn nun noch die Zusammenfassung meiner Session auf dem stARTcamp Köln zum Thema „Ingress für Kultureinrichtungen“.

Ingress?

Ingress ist ein Virtual Reality Spiel, welches auf Smartphones (aktuell als Android– und iOS-App verfügbar) und auf den Straßen und in den Städten weltweit gespielt wird. Die Geschichte hinter dem Spiel ist die Ankunft einer außerirdischen Lebensform, den sogenannten „Shaper“, die durch eine Substanz („Exotic Matter“, abgekürzt: „XM“) versuchen, Einfluss auf die Menschen zu nehmen. Die XM wird durch Portale in unsere Welt geleitet. Die Personen, die von dieser Entwicklung wissen, haben sich in zwei Fraktionen aufgeteilt, die Erleucheten („Enlightened“, grün, genannt „Frösche“) und den Widerstand („Resistance“, blau, genannt „Schlümpfe“). Die Erleuchteten sind der Meinung, dass diese Lebensform gut ist und die Entwicklung der Menschheit voran bringen kann. Der Widerstand ist gegensätzlicher Meinung.

Ingress ist ein Spiel der Google-Tochter Niantic und basiert auf Google Maps. Man sieht einen schwarz unterlegten Straßenplan auf seinem Handydisplay, in den die virtuellen Portale eingefügt sind. Um spielen zu können, muss der Spieler die Ortungsdienste aktivieren, mit dem Internet verbunden sein und sich physisch zu den einzelnen Portalen begeben, ähnlich wie beim Geocaching. Die Kommunikation und die Vernetzung der Spieler untereinander läuft über Google+ und Hangouts.

Im Spiel geht es darum, die Portale zu erobern, sie zu verbinden und möglichst viel Stadtgebiet unter diesen Verbindungen zu überdachen („Felder bauen“) und somit für seine Fraktion zu sichern und als Spieler Punkte zu machen. Hier kommt der für Kultureinrichtungen interessante Teil zum Tragen. Diese Portale sind real vorhandene Architekturen, Kunstwerke und Landmarken. Mittlerweile ist fast jedes Museum und die sich meist im direkten Umfeld befindliche Kunst als Portal eingereicht. Portale können auch dekorative oder auffällige Elemente einer Hausfassade, Streetart oder Stolpersteine sein. In der Portalbeschreibung können Informationen zum Werk hinterlegt werden.

 

04MKM05Schauspielhaus01Benrath
Portal-Seiten verschiedener Kultureinrichtungen

 

Für jede Eroberung und jedes Feld erhält der Spieler Punkte und steigt so von Level zu Level auf. Die Utensilien, um Portale zu erobern und um Felder zu bauen, erhält man, indem man die Portale „hackt“. Weiterhin gibt es Medaillen, z.B. für viele gelaufene Kilometer, viele gebaute Felder etc. Und es gibt Missionen. Dies sind Rundgänge, die Mitspieler angelegt haben und die einen Spieler von einem Portal zum nächsten führen und zu jedem Portal eine Aufgabe stellen. Auch für jede absolvierte Mission erhält der Spieler eine Medaille. Auch hier existieren bereits Missionen rund um Museen und Kultureinrichtungen. In Düsseldorf existieren z.B. bereits der „Kaiserteich Hack“ rund um das K21 der Kunstsammlung NRW und „Eine Runde Ehrenhof“ rund um den Kunstpalast, die Tonhalle und das NRW-Forum, in Essen führt eine Mission um das Museum Folkwang und in Wuppertal geht es durch den Skulpturenpark Waldfrieden. Teil dieser Missionen können auch spezielle Wegmarken sein

Kultureinrichtung?

Ingress-Spieler sind in erster Linie Gamer und Technikinteressierte, der Besuch der Ausstellungsräume z.B. eines Kunstmuseums steht selten auf der Tagesordnung. Aber sie besuchen das Portal eines Hauses oder die umliegenden Portale regelmäßig und viele sind auch an kulturellen Angeboten interessiert.

Ich persönlich (Kunsthistorikerin, eigentlich kein Gamer, aber smartphoneaffin) spiele Ingress sehr gerne, weil ich mich an der frischen Luft bewege und viele neue Ecken, Straßen und Städte mit diesem Spiel entdecken kann. Streetart, Details an Häuserfassaden oder Missionen durch unbekannte Stadtteile und Städte faszinieren mich. Zugegeben: Ausstellungen sehe ich mir an solchen Ingress-Tagen selten an, auch wenn ich an den Häusern vorbei komme. Aber Museumsmissionen mache ich meistens und der virtuelle Schlüssel eines Museumsportals wird auch als Andenken aufbewahrt.

Also, wenn es noch keine Mission zum jeweiligen Haus gibt, könnte diese vom Haus erstellt und eingereicht werden. Und die erfolgreiche Absolvierung der Mission könnte durch einen Preis belohnt werden. Beispielsweise einen Getränkegutschein im Café oder ein Giveaway aus dem Museumsshop. Ingress-spezifische Giveaways wären wahrscheinlich besonders beliebt. Ingress-Spieler lieben „Badges“ z.B. in Form von Aufnähern oder Pins.

Ingress-Events sind für viele Spieler sehr wichtig. Es gibt offizielle Veranstaltungen die von Niantic selber durchgeführt werden, wie zuletzt die Anomalie in Hamburg am 14.11. mit über 5000 internationalen Teilnehmern. Auch lokale Veranstaltungen sind sehr beliebt. Dafür können mehrere hundert Spieler zusammen kommen, kleinere Stammtische sind auch üblich. Hier gäbe es Möglichkeiten, als Kultureinrichtung Partner einer solchen Veranstaltung zu werden. Oder auch selber Veranstaltungen anzubieten und Ingress-Spieler zu sich einzuladen.

Ingress ist ein Spiel, das draußen gespielt werden muss, die Einbindung des Spiels in die Ausstellungsräume funktioniert nicht. Auch ist es nicht möglich innerhalb des Spiels Veränderungen vorzunehmen. Es gab die Idee, innerhalb des Spiels für bestimmte Aktionen Medaillen zu vergeben. Das geht nicht. Es gibt ein paar Unternehmen, die im Spiel als Sponsoren vertreten sind, z.B. der Versicherer Axa. Für eine Kultureinrichtung ist diese Form der Partnerschaft jedoch wohl eher überdimensioniert.

Es kam auch der Hinweis auf den Artikel in der Zeit und die Portale, die in KZ-Gedenkstätten bespielt werden. Ja, es gibt auch viele Portale auf Friedhöfen und auch Stolpersteine und religiöse Bauten sind Portale. Es gibt Spieler, die auf Friedhöfen spielen, andere lehnen dies kategorisch ab. Einig ist man sich in der Community jedoch, dass an solchen Orten respektvoll gespielt wird und z.B. Trauergemeinden großräumig umgangen werden.

Wichtig war der Hinweis aus der Runde, dass bei der Planung solcher Aktionen immer die Community einbezogen werden muss! Die Spieler vor Ort können am besten sagen, was sie interessiert und ob das Sinn machen könnte oder nicht. Die Ansprache funktioniert über Google+.

Und natürlich muss auch das Thema des Hauses oder der aktuellen Ausstellung stimmen. Technikmuseen oder Ausstellungen mit Gaming- oder Technik-Bezug werden mit solchen Aktionen erfolgreicher sein, als z.B. reine Kunstmuseen.

Es gibt bislang keine Erfahrungen, dieses Spiel in die Vermittlungsarbeit oder in das Marketing einer Kultureinrichtung einzubeziehen. Aber vielleicht hilft unsere Ideensammlung und vielleicht gibt es dieses Wochenende beim Histocamp spannende neue Erkenntnisse, die diese Überlegungen fortsetzen und vielleicht auch zur Umsetzung führen!

Ich bin gespannt und freue mich auf den Bericht!

Herzlichen Dank allen Teilnehmern der Session auf dem stARTcamp Köln für die spannende Diskussion!

Und ich bin stolz auf all die neuen Schlümpfe! Und die Frösche natürlich auch! ;)

 

Informationsmaterial zum Nachlesen:

Wikipedia

Ingress – die Kunst Umwege zu gehen

Decode Ingress

 

Verfasserin dieses Beitrags

Programmleitung Akademie

Filomena Lopedoto

Programmleitung Akademie

Der Beitrag Frösche vs. Schlümpfe – Ingress für Kultureinrichtungen? erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.

Grenzen des Wachstums?

$
0
0

Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart, hatte mit ihrem Interview in der FAZ vom 10. Oktober 2015 für viel Gesprächsstoff gesorgt. Ihre Forderung nach einem Umdenken in Museen, um nicht Opfer des kapitalistischen Traums vom grenzenlosen Wachstum zu werden, und ihr warnender Finger vor einer „Geld-Besucherzahlen-Falle“ war dann auch Ausgangspunkt eines Symposions in ihrem Haus. Am 26. und 27. November kamen mehrere hundert Menschen, viele von ihnen in leitenden Positionen von Museen, in der Staatsgalerie zusammen, um kontrovers über Grenzen des Wachstums zu debattieren.

Worum geht es?

Den Auftakt übernahm die Direktorin selbst. Sie skizzierte eine recht klare Problemlage, die durch einen Vergleich mit dem Museumsbetrieb von 1990 deutlich wurde. Denn in den letzten 25 Jahren sind bundesweit etwa 30% neue Museen, Ausstellungshäuser und Kultureinrichtungen entstanden. Die Kulturetats sind ebenfalls gewachsen, allerdings „nur“ um 20%, so dass unterm Strich für jedes Haus weniger bleibt.

Durch die neuen Häuser sind Konkurrenzsituationen entstanden, nicht nur bei der Neuaufteilung des Haushalts. Denn jede Einrichtung muss nun größere Anstrengungen auf sich nehmen, um in der Museumslandschaft durch meist teure Sonderausstellungen oder ausgefallene Events ein Angebot zu schaffen, das mindestens gleichbleibende Besucherzahlen generiert.

Aber bereits die Tatsache, dass so viele Museen überhaupt Sonderausstellungen anbieten, ist ein Novum jüngerer Jahre. Dauerausstellungen scheinen langweilig geworden zu sein und gehen in Anbetracht des spektakulären Angebots anderer Häuser schnell unter.

Doch zunehmende Kosten gibt es nicht nur bei Events, sondern auch im regulären Museumsbetrieb aufgrund immer größer werdender Gebäude und Ausstellungsflächen, wachsender Sammlungen und Depots, absurder Kunstpreise etc. Hinzu kommen steigende Personalkosten, die in den Etats nicht immer berücksichtigt werden, und neue Aufgaben in Museen, wie Öffentlichkeitsarbeit, Museumspädagogik oder Marketing. Diese sind aber nicht zuletzt auch durch die Politik der Wechselausstellungen selbst entstanden.

Wie können Auswege aus dieser Situation aussehen?

Christiane Lange wollte eine Debatte anregen, und das ist ihr mit diesem Symposion gelungen. So vielschichtig die Problemlage ist, so unterschiedlich waren aber auch die vorgetragenen Lösungsansätze.

Bemerkenswert war insbesondere das Gegenplädoyer von Theresia Bauer, Baden-Württembergische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, mit einem mutigen Ja zu Grenzen des kapitalistischen Wachstums, aber einem leicht politisch-pathetischen aber dennoch entschiedenen Nein zu „Grenzen der Bedeutung von Museen, Kunst und Kultur“, einem Nein zu „Grenzen des Wissens“ und zu „Grenzen der Gestaltung von Welt“.

Wenn Museen ihren Gründungsauftrag neu lesen und sich als Orte der Begegnung mit Kultur neu bestimmen, können sie gerade in der heutigen pluralen Gesellschaft ein „Freiraum“ sein für Demokratie, Integration, Selbstbestimmung und vieles mehr. Als Orte des Dialogs, nicht der Rezeption, sollten sie Motive und Interessen von Besuchern in ihre Ausstellungspraxis integrieren und Teilhabe nicht nur als Event verstehen.

Dazu müssen auch neue Qualitätsstandards gefunden werden, die nicht nur, aber auch marktwirtschaftlich sind. Die öffentliche Hand müsse die Finanzierung all dessen sicherstellen, und sie werde es tun, wenn der gesellschaftspolitische Auftrag von Museen ernst genommen wird. Jahresetats können kontinuierlich mitwachsen, aber dass das notwendig sei, müssen die Museen selbst kommunizieren.

Insbesondere eine ernsthaft betriebene Digitalisierung sei ein Mittel gegen die vorgetragenen quantitativen Grenzen des Wachstums, weil der digitale Raum keine räumlichen Grenzen habe und neue Räume und Menschen erreichen könne. Aus diesem Grund brauchen Museen digitale Strategien, und Politik müsse dies auch als einen Auftrag der Museen erkennen und fördern. So schließt die Ministerin, dass es in Deutschland deswegen einer Debatte darüber bedarf, was denn das Digitale für diesen Auftrag besser mache als das Analoge.

Welche Bedeutung kommt einer digitalen Strategie zu?

Digitale Strategien können dazu beitragen, gesellschaftspolitische Aufgaben von Museen besser wahrzunehmen. So kreisten auch weitere Vorträge des Symposions und noch lebhafter schließlich die Abschlussdiskussion immer wieder um digitale Strategien, gegenwärtige gesellschaftspolitische Aufgaben von Kultureinrichtungen und die Frage, wie sich beide sinnvoll ergänzen lassen.

Wenn Museen zu Orten werden, wo sich Menschen offensiv und gestaltend über Religion, Europa, Stadt oder Lebensraum austauschen können, dann muss das vor Ort nicht zwangsläufig mit digitalem Beiwerk geschehen. Aber eine digitale Strategie, mit der die Museen in diejenigen virtuellen Räume gelangen, wo ihre Besucher schon sind, kann den Austausch beflügeln und dafür sorgen, dass Museen bestimmte Menschen überhaupt erst erreichen können, so dass sie ihren Weg ins Museum finden.

Und wenn Museen zu Orten werden, wo gesellschaftspolitische Diskussionen geführt werden und Demokratie geübt wird, dann kann dort auch das Digitale selbst zum Gegenstand kultureller und künstlerischer Debatten werden. Jeder Mensch, der sich noch verwundert daran stört, dass es Mitbürger und Mitbürgerinnen in diesem Land gibt, die nur digital erreicht werden können, kann dann auch und gerade das Museum dazu nutzen, um seine Fragen nach Möglichkeiten und Grenzen des Digitalen im Grundsatz zu besprechen und anderen Menschen näher zu bringen.

Wenn Museen zu Orten werden, wo Menschen hingehen, um in der Auseinandersetzung mit Kunst und Geschichte selbst assoziativ und kreativ tätig zu werden, können sie dieser Verantwortung nicht durch „digitales Edutainment“ (Bernhard Maaz) gerecht werden. Der Gründungsgeist der Museen war es, dem Volk seine Schätze zugänglich zu machen. Warum soll das nicht auch digital gehen? Das aber, und das kann eine mögliche Antwort auf die Frage des Symposions sein, könnte auch bedeuten, „dass ein Museum schließt und nur noch digital da ist“ (Wolfgang Ullrich).

Und wenn Museen zu Orten werden, wo das auf uns gekommene Erbe früher Generationen bewahrt und erforscht wird, dann muss auch diese Notwendigkeit so weit wie möglich kommuniziert werden. Dies geschieht am Besten durch Öffnung und Teilhabe, so dass Kulturgeschichte heute und morgen entdeckt werden kann, „wie Käfer unter einem Stein“ (Barbara Welzel). Warum sollten dafür keine Bildungsetats zur Verfügung stehen? Und wenn Museen diesen Auftrag in Generationenzyklen und nicht in Ausstellungszyklen denken können und auch dürfen, was wäre dafür besser geeignet als eine digitale Strategie?

Verfasser dieses Beitrags

Strategieberatung,
Mitgl. d. Geschäftsleitung

Dr. des Jonas Gerlach

Strategieberatung, Mitgl. d. Geschäftsleitung

Der Beitrag Grenzen des Wachstums? erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.

Das Schwierige am eigentlich Leichten

$
0
0

Ein Workshop der Pausanio Akademie zum Thema „Leichte Sprache“

Ein Gastbeitrag von Svenja Schütte

Die Leichte Sprache ist entgegen ihrer Bezeichnung alles andere als „leicht“ umzusetzen, aber sie ist mit leichten Mitteln zu erlernen und anschließend universell einsetzbar, gesprochen wie geschrieben, analog wie digital. Dabei hilft sie nicht nur Menschen mit einer geistigen Behinderung, sondern vor allem auch den etwa 7,5 Millionen Analphabeten in Deutschland und denjenigen mit geringen Sprachkenntnissen. Das ist wohl ist wohl mein Resümee aus dem Workshop der Pausanio Akademie am 2. Dezember 2015 in Köln.

Unter Berücksichtigung bestimmter Regeln zur Vereinfachung werden die Inhalte in eine für alle verständliche Form übertragen. Auch wissenschaftliche Texte, Gesetzestexte und die Amtssprache können in die Leichte Sprache übersetzt werden. Dabei ist keine Information zu schwierig, sondern bedarf oft nur einer umfassenderen Erklärung. Damit greift die Leichte Sprache die in der UN-Behindertenrechtskonvention formulierte Forderung nach barrierefreier Kommu­nikation und Information auf. Leider fehlt es zurzeit aber noch an einer juristischen Basis und einer verbindlichen Definition. Selbst die bisher einzige gesetzliche Verordnung, die „Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung 2.0“ (BITV 2.0) konnte bisher keine großen Erfolge erzielen. Sie schreibt den Einsatz der Leichten Sprache zwar für alle Webauftritte öffentlicher Behörden ausdrücklich vor, doch wird das in vielen Fällen konsequent ignoriert.

Um die schwierige Kunst der Leichten Sprache zu erlernen gibt es zahlreiche kostenlose Ratgeber, Regelwerke und sogar ein Wörterbuch der Leichten Sprache, die von Verbänden, Ämtern und Vereinen angeboten werden. Allen voran stehen die Angebote der internationalen Vereinigung „Inclusion Europe“ und „Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland e. V.“. Ein allgemeingültiges Regelwerk gibt es allerdings noch nicht. Welcher Text als „leicht“ definiert und welche Regeln eingehalten werden, entscheidet letztlich allein der Verfasser. Das von Inclusion Europe entworfene Siegel kann jeder nutzen um einen Text selbst auszuzeichnen. Vereine und Verbände bieten aber schon seit einigen Jahren auch Prüfverfahren auf freiwilliger Basis an, bei denen die Texte von Menschen mit einer geistigen Behinderung gelesen und auf die Verständlichkeit hin geprüft werden.

Der Workshop hat vor allem geholfen Licht in das Dunkel der vielen Regeln zu bringen und zu erkennen wann ein Text tatsächlich in Leichter Sprache formuliert ist. Nach der Grundlagenbesprechung und den ersten Gruppenübungen im Workshop war schnell klar warum die Leichte Sprache nicht so leicht ist wie gedacht: Das Schwierige am eigentlich Leichten ist die Besinnung auf die grammatikalischen Grundschulwurzeln, zurück zu S-P-O (Subjekt-Prädikat-Objekt), zurück zu Sätzen mit jeweils nur einer Aussage. Jahrelang zu möglichst komplexen und ästhetischen Satzkonstruktionen erzogen, werden aus dem ewigen Training mit dem Synonymlexikon und dem mühsam erlernten Wissen um Passiv und Genitiv, wieder einfache, klar formulierte und gut strukturierte Grundlagentexte. Aber die Übung macht tatsächlich den Meister!

Kurzum:

Die Leichte Sprache ist eine Sprache mit einfachen Wörtern.

Sie hat viele Regeln.

Diese Regeln kann jeder lernen.

In Deutschland gibt es keine Gesetze für die Leichte Sprache.

Sie ist freiwillig.

Die Leichte Sprache kann jeder schreiben

oder sprechen.

Die Leichte Sprache hilft Menschen mit einer Behinderung sehr.

Zum Beispiel:

Sie hilft im Internet

oder im Sozial-Amt

oder im Museum.

Die Leichte Sprache hilft aber auch vielen anderen Menschen

Zum Beispiel:

Menschen die wenig Deutsch sprechen.

Oder Menschen die nicht gut lesen können.

Die Texte in Leichter Sprache können geprüft werden:

Prüfer und Prüferinnen sind Menschen

mit einer Behinderung.

Nur sie können wirklich sagen:

Diesen Text kann ich gut verstehen.

 

Sie wollen mehr Informationen:

Sie gehen ins Internet: www.leichtesprache.org

Der Beitrag Das Schwierige am eigentlich Leichten erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.

OMG! – Eine Augmented Reality App zur Sonderausstellung

$
0
0
Ein Gastbeitrag von Celia Haller-Klingler und Anna Scholand, Volontärinnen im Badischen Landesmuseum

In „OMG! Objekte mit Geschichte“ (19.12.2015 – 29.5.2016) oder von uns einfach nur kurz und liebevoll „OMG“ genannt, dreht sich alles rund um außergewöhnliche, skurrile, lustige oder auch tragische Geschichten hinter Exponaten. Auf welchen gängigen oder auch ungewöhnlichen Wegen gelangten Objekte in das Badische Landesmuseum? In welche Schicksale sind sie verstickt? Was haben die Exponate alles miterlebt? Und was verraten sie uns über ihre Vorbesitzer, die sammeln, tauschen, gar stehlen und rauben – oder Dinge einfach loswerden wollen?
Das Besondere: Erstmalig haben die Volontärinnen und Volontäre des Museums gemeinsam eine große Ausstellung konzipiert. Unser Ziel: Einfach ein paar Sachen mal anders machen – ausgetretene Pfade verlassen und Entscheidungsfreiheiten nutzen, um Neues auszuprobieren.

Warum eine Ausstellungs-App?

Inspiriert wurde das Ausstellungsteam von einem Workshop auf der Landesvolontärstagung in Mannheim im Juni 2015. Dr. Holger Simon von pausanio zeigte vielfältige, neue digitale Vermittlungsmöglichkeiten auf – sozusagen die Ideen für das Museum von morgen. Wir waren begeistert, denn genau das wollten wir: eine neue Ebene der Vermittlung anbieten, um auch jüngere Zielgruppen oder gar Nicht-Museumsgänger zu erreichen bzw. zum Besuch zu motivieren – dabei aber auch das Stammpublikum nicht zu vergraulen. Konfrontiert waren wir mit der Vorgabe, unsere Vitrinen in die ständig präsentierten Sammlungsausstellungen zu integrieren. Große Texttafeln waren aus Platzgründen nicht möglich. Eine Augmented Reality App war die perfekte Lösung, die bewegenden und komplexen Objektgeschichten neben den klassischen Objektschildern, Zusatzinformationen oder dem Katalog auch auf einer sehr persönlichen Weise den Besucherinnen und Besuchern näher zu bringen.

Die Entwicklung der App

Lange überlegten wir hin und her, wie wir die Geschichten erzählen können und was wir in der App überhaupt zeigen wollen: Sollte ein Restaurator aus seiner Sicht das Exponat beschreiben? Oder etwa eine Reinigungskraft über ihre Aufgabe im Museum und ihre Interpretation von den Dingen referieren? – Im engen Austausch mit der jungen Produktionsfirma neuzeit.tv wurde uns schließlich bewusst: Das Kuratorenteam würde nie zeitgleich in der Ausstellung sein, da wir in unterschiedlichen Zeitintervallen an dieser Ausstellung mitgearbeitet hatten. Daher entschieden wir uns dafür, dass jeder seine bearbeiteten Exponate bzw. seine Ergebnisse in der App selbst vorstellen sollte.

Die Jungs von neuzeit.tv erarbeiteten mit uns die Texte für 28 Clips, die alle nur maximal 1 Minute dauern durften: Was war wirklich essentiell für das Verständnis der Geschichte? Was spannend, aber eher nachlesenswert? Die Clips selbst wurden dann alle an einem Tag – in 15 Stunden!! – gedreht und das auch noch schnittfrei! Das alles erforderte unfassbare Geduld von den Produzenten, aber auch Überwindung, Konzentration und gute Nerven von unserer Seite…

Mit der App durch die Ausstellung

So funktioniert es: Die Besucher können die Clips aktivieren, indem sie von einem ausgewiesenen Bodenpunkt aus die Originale scannen. Sofort erscheint auf dem Display einer der Jungwissenschaftler und erzählt die ungewöhnlichen Objektgeschichten und plaudert aus dem Nähkästchen. Jedoch nicht neben den Vitrinen, sondern vermeintlich innerhalb, auf Augenhöhe mit den Objekten tauchen wir auf – in Miniformat ein bisschen à la „Mann im Ohr“ oder „Jeannie aus der Flasche“. Gerade dieses Spielerische, die Unsicherheit, wo in der Vitrine die Person auftauchen wird, zeichnet die App aus.

Feedback der Besucher

Nach der Ausstellungseröffnung trieb uns die bange Frage: Wie kommt die App wohl bei unseren Besuchern an? – Die Antwort: sehr gut. Was uns aber wirklich überrascht hat, war, dass nicht nur die Jüngeren, sondern gerade auch die Älteren durch die App angesprochen wurden. Während das jüngere Publikum in den ersten Stationen der Ausstellung überwiegend die App nutzt, dann aber auf die klassischen Vermittlungsangebote (Objektschilder, Zusatzmaterialien) umschwenkt, ist es bei den älteren Besuchern gerade umgekehrt: Von einer anfänglichen Scheu vor der App, über die Erkenntnis, dass es gar nicht schwer ist, diese zu starten, hin zur lustvollen Suche nach den Miniatur-Wissenschaftlern.

Der Beitrag OMG! – Eine Augmented Reality App zur Sonderausstellung erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.

Bilder heute: Digitale und analoge Fotografie

$
0
0

Reale Welt, virtuelle Welt, erweiterte Welt. Auf jeden Fall ist dies eine digitale Welt. Die Uhren ticken nicht schneller als früher. Sie werden auch nicht stetig vorgestellt. Warum scheint es dann so, als ob zurzeit eine technische Innovation nach der Anderen den Markt für sich erobert? Wie war das nochmal ohne Smartphone und Whatsapp? Gerade hat auch Oma sich einen Account bei Facebook zugelegt und schon ist die „Plattform to be“ nicht mehr Facebook, sondern Instagram. Warum noch Worte posten, wenn Bilder so viel mehr sagen? Wer sind die Fotografen von heute? Was wird fotografiert? Was macht ein Bild zu einem Kunstwerk und wie beeinflussen digitale Medien und Netzwerke künstlerisches Schaffen?
Im Zuge der Digitalisierung ergibt sich eine schier unzählige Anzahl an Fragen, die sowohl das gesamt gesellschaftliche Geschehen betreffen als auch jeden Mikrokosmos. Vom Museum bis zum privaten Instagrammer.

Photoshop, Illustrator und Co. sind einige der derzeit gängigen Software-Tools. Ihre Nutzer sind bei Weitem nicht mehr ausschließlich Professionals, sondern ebenso oft privater Natur.
In der Kunstfotografie wird der Computer zum Werkzeug, zum Medium und zur Plattform. Gerade in dieser Disziplin lässt sich Neues und Altes sowie Digitales und Analoges kombinieren. Paul Klee war schon der Meinung, dass Kunst nicht das Sichtbare wiedergebe, sondern sichtbar mache. Die Fotografie macht sichtbar. Sie kann einen kurzen Augenblick, einen Ausschnitt der Realität für immer festhalten. Der Moment lässt sich als digitale Datei oder als Negativ archivieren.
Es lassen sich vermehrt hybride Prozesse in der Fotografie finden – sowohl in der digitalen Aufnahmetechnik und Produktion als auch in der analogen Version. Bilderfassung und Speicherung können in der digitalen Fotografie getrennt werden. Dadurch ist eine unkomplizierte Duplikation des Bildmaterials ohne Qualitätsverluste möglich. Die Fotografie von heute entwickelt sich weiter – von abstrakt bis surrealistisch, von analog über digital, von Light-Painiting bis Lomografie.

lomografie-dortmund-fee-jasmin-rompza

Das Hafenamt: Doppelbelichtung. In der Ausstellung als Galerie-Print mit Acrylglas zu bestaunen. Fotografin: Fee-Jasmin Rompza

Ganz eingetaucht in die digitale Fotografie ist das Kölner Kollektiv Lichtfaktor. Hier haben sich Lightpainting Künstler, Performer, Fotografen und Medienkünstler zusammengeschlossen, um neue Ausdrucksformen zu erkunden. Mit Lichtquellen gezeichnete Bilder und Videos werden durch den Einsatz von Bildbearbeitungsprogrammen zu faszinierend einzigartigen Werken. Ein digitales Foto kann durch Software leicht bearbeitet werden: begonnen bei kleinen Aufbesserungen der Lichtverhältnisse, bis hin zu großen Manipulationen der gesamten Bildästhetik. Der Kurator Hans Ulrich Obrist nutzt die digitale Fotografie als „Protestbewegung gegen das Vergessen“, um Analoges festzuhalten. So hat er in seinem Projekt handschriftliche Notizen von Künstlern digitalisiert und diese auf Instagram geteilt. Die Handschrift wird hier zu einem analogen Medium, das erst durch seine Digitalisierung auf Instagram zugänglich wird. Plattformen wie Instagram, Pinterest und Facebook sind daher ungemein mächtig, wenn es um die Streuung von Informationen geht. Ein Beispiel dafür, wie Künstler eine kreative Brücke zwischen Analogem und Digitalem schlagen, ist die Dortmunder Bloggerin und Fotokünstlerin Fee Jasmin Rompza. Sie fotografiert mit einer analogen Lomo Kamera und geht dabei vor allem kreativ und experimentell vor. So entstehen spontane und einzigartige Bilder, die besonders auf kontrastreichen und farbenfrohen Elementen basieren.

Auf ihrem Blog erzählt Rompza feinfühlig und ehrlich aus dem Leben. Sie begleitet die Geschichten mit ihren Lomo-Fotos, die schon viele begeisterte Anhänger gefunden haben. Mit ihren originellen Fotografien machte sie auch das Bild-Digitalisierungsunternehmen Mediafix auf sich aufmerksam. Seit dem 16. April werden einige ihrer Werke in der Ausstellung „Lomo-Love“ in der der neuen Dortmunder Annahmestelle von Mediafix präsentiert und sind dort für mindestens drei Monate zu sehen. Die Schnittstelle zwischen analogen und digitalen Methoden der Lomo-Fotografie hat Mediafix zum Anlass genommen, diese Werke in ihren Räumlichkeiten auszustellen. Das Kölner Start-Up digitalisiert professionell Film- und Bildmaterial aller Art, wie beispielsweise Negative, Dias oder Fotoabzüge.

lomo-love-ausstellungsbild

Bis mindestens Ende Juli läuft die Ausstellung „Lomo-Love“ von Fee-Jasmin Rompza.

Es entstehen täglich unzählige, einzigartige und persönlich wertvolle Bilder. Digitales Bildmaterial ermöglicht eine Präsentation auf vielen Kanälen. Über den PC-Screen, das Internet, einen digitalen Bilderrahmen und natürlich auch auf herkömmlichen Fotoabzügen lassen sich Erinnerungen sichtbar machen. Für Projektpräsentationen sind digitale Bilder via Beamer oder große Screens notwendig. Auch wer analoge Bilder aus der Kindheit oder alte Urlaubsfotos in sozialen Netzwerken oder Bildplattformen, wie Facebook oder Pinterest posten möchte, ist auf eine nachträgliche Digitalisierung des Bildmaterials angewiesen. Auf diese Weise lassen sich auch Motive konservieren, die auf Dauer mit dem recht vergänglichen Trägermaterial verloren gehen würden. Durch eine professionelle Digitalisierung können Negative, Dias oder Filmrollen heute hochwertig und ohne Qualitätsverluste unkompliziert in der digitalen Welt ausgespielt werden. Analoges und Digitales gehen heute Hand in Hand, vielleicht macht in manchen Fällen erst die Digitalisierung Details sichtbar, die analog verborgen blieben.

Titelbild: Fee-Jasmin Rompza und ihre Kameras: unzertrennlich. Fotografin: Fee-Jasmin Rompza

Verfasser dieses Beitrags

Praktikantin, Redaktion

Anna Geldermann

Praktikantin, Redaktion

Der Beitrag Bilder heute: Digitale und analoge Fotografie erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.


#Paintmuseum – kreativ beim eigenen Museumsbesuch

$
0
0

Zum Internationalen Museumstag am 22. Mai 2016 sind Besucher wiedermal dazu eingeladen kreativ aktiv zu werden. Unter dem diesjährigen Motto: „Museen in der Kulturlandschaft“ bieten zahlreiche Museen und Ausstellungshäuser deutschlandweit verschiedenste Aktionen an, laden zum Mitmachen ein und gewähren Blicke hinter die Kulissen. Mit der Aktion #Paintmuseum werden alle Besucher des Museumstages aufgerufen sich selbst durch den Museumsbesuch zu kreativer, schöpferischer und künstlerischer Arbeit hinleiten zu lassen. Eindrücke, Empfindungen und Gedanken zu Ausstellungen und Werken sollen digital erfasst werden. Von Fotografien des Museumsalltags bis hin zu eigenen Zeichnungen – der Fantasie darf völlig freien Lauf gelassen werden. Die Eigenkreationen können durch die sozialen Netzwerke in die ganze Welt getragen oder an mitmachen@museumstag.de gesendet werden.

Selbst den Pinsel schwingen – digital natürlich – und das im Museum? Zahlreiche Apps fürs eigene Smartphone und Tablet machen kreatives Schaffen kinderleicht. Noch nicht das eigene künstlerische Talent entdeckt? Digital Drawing oder Digital Painting Apps bergen unzählige Möglichkeiten sich auf Papier oder besser, dem Screen, auszudrücken und einzigartiges zu Gestalten. Das Malen per App erfordert etwas Übung, macht jedoch ungeheuer Spaß. Vom Wachsmaler bis zur Ölfarbe, auf Leinwand oder Holz, die Programme simulieren zwar nur die verschiedensten Materialen, dies aber verblüffend wirkungsvoll und realitätsnah. Auf dem Blog der offiziellen Museumstag Webseite werden einige Apps beispielhaft vorgestellt.

Wir haben noch weitere interessante Anwendung zum digitalen Malen gefunden, die wir hier empfehlen wollen:

  1. Illustrator Draw (iOS, Android)
    Adobe bietet mit Illustrator Draw eine vektorbasierte digitale Gestaltung von Grafiken auf dem Smartphone oder Tablet an. Zunächst mit einem losen Zeichenwerkzeug gezeichnetes, kann anschließend über Vektorgrafiken zu professionellen Illustrationen bearbeitet werden.
  1. ArtRage (iOS, Android, Mac, Windows)
    ArtRage begeistert durch einen hohen Grad an Realismus beim Malen. Die ArtRage App bietet verschiedenste Malwerkzeuge, reagiert auf feine Druckunterschiede und ist für iOS und Android erhältlich.
  1. Skatchpad 3 (iOS)
    Skatchpad 3 für iOS, kann als App auf das eigene Endgerät heruntergeladen werden und auch ohne Download direkt online verwendet werden. Viele lustige Zusatz-Tools ermöglichen die Gestaltung eigener Ideen.

Malen mit einer App macht Spaß und kann neue Blickwinkel auf ein Kunstwerk ermöglichen. Wir wünschen viel Spaß beim digitalen Pinselschwingen am Sonntag und sind sehr gespannt auf die kreativen Kunstwerke.

Verfasser dieses Beitrags

Redaktion

Anna Geldermann

Redaktion

Der Beitrag #Paintmuseum – kreativ beim eigenen Museumsbesuch erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.

Snapchat? – Ganz persönlich!

$
0
0

Snapchat ist momentan in Deutschland DAS Thema, wenn es um Social Media geht. Auf der re:publica waren die Snapchat-Sessions völlig überlaufen und in Bezug auf die Nutzerzahlen überholt es momentan Twitter. Warum ist Snapchat so faszinierend? Was macht es so besonders? Wie Snapchat funktioniert, wird allerorten ausführlich erklärt, am umfassendsten wohl bei Philipp Steuer. Welche Formate Kultureinrichtungen einsetzen, hat Angelika Schoder verbloggt und die Association of Art Museum Directors hat bereits ein Snapchat-Webinar produziert.  Aber probieren geht über studieren und ich wollte selber erfahren, was Snapchat wirklich ausmacht. Also meldete ich mich an und verfolge nun seit ein paar Monaten das Geschehen. Während meiner Reise nach Rom Ende April hatte ich die Gelegenheit, Snapchat einem ausführlichen Anwendertest zu unterziehen. Und ich tat, was ich am liebsten tue: Ich zeigte Kunst und Kultur und redete darüber!

Während dieser Woche haben sich täglich einige Leute die Zeit genommen, sich meine ca. 5-minütigen Geschichten anzusehen. Und das, obwohl ich bis dahin kaum aktiv war, sondern nur passiv geschaut habe. Das ehrt mich sehr! Und noch mehr freute es mich, dass meine Snaps kommentiert, mir Fragen gestellt oder noch weitere Sightseeing-Tips gegeben wurden. Dieser Austausch hat wirklich Spaß gemacht! 

Die Mischung der verschiedenen Formate finde ich besonders interessant. In buntem Wechsel werden Video und Foto, Sprachkommentar, Untertitel, Smileys und Grafik gezeigt. Das macht Snapchat zu einer spannenden Mischung aus allen Social Media-Kanälen, die ich nutze: Tweets, die in die Instagram-Fotos eingebaut werden, statt ewig langer YouTube- oder Periscope-Übertragungen, knackige 10-Sekunden-Videos. Und ein sehr lockerer, persönlicher Ton, der sich nicht auf trockene Fakten beschränkt.

Snapchat 1
Und das ist es, was Snapchat eigentlich ausmacht, die Persönlichkeit! Mehr als jeder andere Social Media-Kanal ist Snapchat von der Person hinter, oder besser vor der Kamera, abhängig. Snapchat verlangt Nähe, Ehrlichkeit und Unterhaltung. Ich sehe mir die Geschichten anderer Leute an, weil sie mich in irgendeiner Weise berühren. Meistens haben sie ein außergewöhnliches Thema, das sie ganz individuell und unterhaltsam präsentieren. Aus beruflichen Gründen schaue ich mir hin und wieder die Snaps der Museen an, die momentan auf Snapchat vertreten sind, hauptsächlich der europäischen. Es ist wirklich toll, dass immer mehr Institutionen damit einen weiteren Schritt ins Digitale wagen, aber ehrlich gesagt langweilen diese Snaps mich.

Jeder Snap ist eine Wundertüte: Es gibt keine Vorschau, man weiß nicht, was einen erwartet. Um also jemanden zum „einschalten“ und weiterschauen zu bewegen, benötigt es mehr als nur Memes, Fotos und Eindrücke von Veranstaltungen, wie ich sie bislang hauptsächlich von Museen sehe. Sich hinter Text und Bildern zu verstecken funktioniert hier nicht. Das macht Snapchat persönlicher als alle anderen mir bekannten Kanäle. Ja, Inhalte sind wichtig, bei Snapchat stehen allerdings Persönlichkeit und Unterhaltung im Vordergrund. Snapchat bietet die Möglichkeit sich selbst ganz nah zu präsentieren und jetzt ist die Chance, damit zu experimentieren. Happy snapping!

Snapchat+ 3

Verfasserin dieses Beitrags

Filomena Lopedoto

Filomena Lopedoto

Der Beitrag Snapchat? – Ganz persönlich! erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.

Blogparade „Mein Kulturtipp für euch“ Teil I

$
0
0

Einige Teammitglieder von Pausanio haben sich dazu entschieden, an der Blogparade von Tanja Praske teilzunehmen und ihre Kulturtipps hier in diesem Blog vorzustellen. Den Anfang macht Carolin Ayasse. Sie unterstützte im August und September als Praktikantin die Arbeit von Pausanio.

Soft-Art Panoptikum Haigerloch

Das Hotel Schwanen in Haigerloch ist ausgebucht! Alle Zimmer sind besetzt. In einem der Zimmer residiert Angela Merkel. Ihre Schneiderin näht hier ein neues Kostüm für die Bundeskanzlerin. Aber auch Agatha Christie schreibt im Hotel unbemerkt ihre Bücher. Und in der Hotelküche ist die Hölle los! Der Chefkoch versucht dort ein exklusives Menü für alle Hotelgäste zu zaubern. Doch es herrscht Chaos in der Küche. Dabei muss der Koch sich sputen,  um noch alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Denn im Gastraum feiert ein Baron mit einer großen Gesellschaft seinen Geburtstag.

Caros KulturtippStefanie Alraune Siebert  nimmt uns mit auf eine Reise voll wunderlicher Kostbarkeiten, komischer Szenerien und Absurditäten. Die Textildesignerin stellt in liebevoller Handarbeit bizarre Situationen von opulenten Festen und Einzelpersonen dar. Dabei achtet sie bei den menschengroßen Kunst-Figuren und allen anderen genähten Gegenständen auf jedes Detail. Alle Figuren werden in einer überspitzten Art und Weise gezeigt: die Augenringe hängen tief und auch die Falten sind nicht zu übersehen. Von Kerzen über Weinflaschen ist hier erstaunlicherweise alles genäht. Selbst die kleinste Erdbeere, für welche Alraune allein vier Stunden Nähzeit benötigt, glänzt und funkelt auf der reich angefüllten Festtafel.

Der Besucher hat die Möglichkeit frei durch das ehemalige Hotel Schwanen in Haigerloch zu wandeln und dabei einen Blick in die einzelnen bewohnten Hotelzimmer zu erhaschen oder im Gastraum der Geburtstagsfeier beizuwohnen. Es wird ein buntes Sammelsurium von allerlei Genähten angeboten. Wer will kann, kann sich für den Ausstellungsrundgang einen Delikatessenhut aufsetzen und wird dabei selbst zum Ausstellungsstück erklärt.

Alraune selbst ist zumeist in dem Museum ebenfalls anzutreffen. Und das natürlich nähend! Die Kunst-Figuren können sich nämlich ständig verändern, oder aber, Alraune heckt schon die nächsten Ideen für weitere skurrile Szenerien aus.

Das private Museum ist in diesem Jahr noch bis Ende Oktober donnerstags, freitags, samstags und sonntags, sowie an Feiertagen von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Lachen, Staunen und Schmunzeln! In Alraunes Soft-Art Panoptikum in Haigerloch ist alles möglich.

Lassen Sie sich überraschen!

Der Beitrag Blogparade „Mein Kulturtipp für euch“ Teil I erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.

Blogparade „Mein Kulturtipp für euch“ Teil II

$
0
0


Einige Teammitglieder von Pausanio haben sich dazu entschieden, an der Blogparade von Tanja Praske teilzunehmen und ihre Kulturtipps hier in diesem Blog vorzustellen. Den Anfang machte Carolin Ayasse. Heute stellt Indira Kaffer-Schmickler ihren Tipp vor – das Klassenzimmer.

Ein Genuss für Geschichtsverrückte und FeinschmeckerKlassenzimmer

Für den Tag des offenen Denkmals Mitte September hatte ich mir vorgenommen, die Denkmäler in der Region Bonn/Bad Godesberg zu erkunden. Als Vorbereitung hatte ich mir die App, die eigens für diesen Tag konzipiert wurde, runtergeladen, um mir über die Karte sämtliche Denkmäler anzeigen zu lassen. Ein Marker lag sogar in unmittelbarer Nähe zu meinem Wohnort: Ein kleiner Infotext beschrieb ein altes Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert und dessen weitere Nutzung. Irgendwie hörte sich das spannend an – also ab auf´s Rad.

Als ich an der markierten Stelle ankam, war ich zunächst verwundert. Ich stand in der Mitte eines Innenhofs, von dem man in eine Kunstgalerie gelangen konnte. Auf der anderen Seite war ein Café mit niedlichen kleinen Stühlchen und Tischen. Aber das Schulgebäude beziehungsweise das historische Klassenzimmer, das ich erwartet hatte, konnte ich nirgends finden. Man sah mir meine Verwirrung offensichtlich an, denn auf einmal begrüßte mich ein Mann aus dem Café und sagte mir, dass das Café das historische Klassenzimmer sei!  Wir gingen gemeinsam rein und er führte mich rum: Das Café stellte sich als Restaurant mit Kochschule heraus. UND…. Es war in einem alten Klassenzimmer aus den 1870er Jahren. Ich hatte es dann doch gefunden. :-)

 

Historisch genießen

Der alte Holzboden knarrte unter den Füßen, die grüne Schultafel hing noch an der Wand – jetzt allerdings mit der aktuellen Speisekarte beschrieben, in einem Speiseraum war eine aktuelle Weltkarte in Sepia-Farben an die Decke gemalt und an den Wänden hingen überall einzelne Klassenfotos in schwarz-weiß. Mir wurde erzählt, dass immer wieder Gäste Klassenfotos von den Großeltern oder Eltern mitbrachten und diese dann an die Wand hingen. So kämen die Gäste miteinander ins Gespräch und erzählten über ihre Schulzeit oder die ihrer Eltern und über die Veränderungen im Schulsystem. Der Restaurantmitarbeiter erzählte mir weiter, dass sie immer wieder Gegenstände suchten, die im 19. Jahrhundert in Schulen zur Einrichtung gehörten. Fast schon wie ein Museum wurde hier einer Sammlungstätigkeit nachgegangen – natürlich nicht im wissenschaftlichen Sinn.

Klassenzimmer2Dieses Restaurant ist wohl das erste, das mich – ohne dass ich dort überhaupt gegessen habe – direkt begeistert hat. Die Idee, ein Restaurant mit Kochschule in einem alten Klassenzimmer zu eröffnen und ehemalige Einrichtungsgegenstände in das Ambiente zu integrieren, hat mein Historikerherz höher schlagen lassen.

Daher ist Das Klassenzimmer „Mein Kultur-Tipp für Euch“!

Die Speisekarte, Öffnungszeiten und Infos zu den Kochkursen gibt es hier: http://www.genusreichkochen.de/start/index.html

 

 

 

Der Beitrag Blogparade „Mein Kulturtipp für euch“ Teil II erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.

Blogparade „Mein Kulturtipp für euch“ Teil III

$
0
0


Einige Teammitglieder von Pausanio haben sich dazu entschieden, an der Blogparade von Tanja Praske teilzunehmen und ihre Kulturtipps hier in diesem Blog vorzustellen. Carolin Ayasse und Indira Kaffer-Schmickler haben ihre Tipps bereits präsentiert. Heute stellt Filomena Lopedoto ihren Tipp vor – Freunde besuchen.

Mein Kulturtipp für Euch: Freunde besuchen!

Kennt Ihr das? Ihr wart in einer Ausstellung, vielleicht auch mehrmals, habt Werke gesehen, die euch beindruckt, amüsiert und beschäftigt haben. Die Ausstellungspräsentation war großartig, Ihr habt Neues gelernt und Euch wohl gefühlt… und irgendwann ist die Ausstellung vorbei! Die Werke werden in alle Himmelsrichtungen weiter transportiert. Dann stellt sich bei mir oft ein wenig Wehmut ein. Diese aufregende Zeit ist vorbei und all die neuen Freunde sind fort und wahrscheinlich nicht mehr so schnell wieder zu sehen.

Dann komme ich halt wieder!

Aber zum Glück müssen ja nicht alle direkt weiter reisen. Die Werke der hauseigenen Sammlung sind nach wie vor zu sehen und das „ständig“! Ich bin ein großer Fan von Sammlungs-präsentationen. Es gibt Häuser, da fühle ich mich wie zu Hause. Mein persönlicher Favorit ist die Sammlungspräsentation des K20 der Kunstsammlung NRW. Während sich unten die Ausstellungsbesucher tummeln, kann ich in der Sammlung in aller Ruhe ohne Gedränge vor meinen Lieblingswerken stehen und mich freuen, sie mal wieder zu sehen. Und ich mag einfach die Architektur dort oben, die der Sammlung und dem Raum eine ganz besondere Stimmung verleiht.

Es gibt unglaubliche Werke zu sehen: Klassiker der Moderne und Zeitgenössische Kunst, die, wenn sie in früheren Sonderausstellungen zu sehen waren, dort dicht umringt waren. Jetzt sind sie frei zugänglich und nur für mich da. Werke, die vielleicht auf Reisen oder eine Zeit lang im Depot waren, kehren zurück und sind neu zu erfahren. Und natürlich gibt es auch Dinge, die mir bislang einfach noch nicht so aufgefallen sind und die es zu entdecken gilt. Und sollten mir Zeit oder Konzentration ausgehen, dann komme ich halt wieder!

Es sind nicht nur die Objekte des Hauses, es sind ja auch die Menschen. Wenn man das Aufsichtspersonal irgendwann kennt und sich gegenseitig genauso freudig begrüßt, dann ist man doch wirklich bei Freunden zu Besuch.

Allen, die Kunst in aller Vielfalt und aller Ruhe genießen möchten, kann ich den Weg zu den guten Freunden der Sammlungspräsentationen der Museen, abseits des Trubels, nur wärmstens empfehlen.

Und wer sich meine Lieblingssammlung einmal ansehen möchte, der findet hier alle Informationen: Kunstsammlung NRW

Der Beitrag Blogparade „Mein Kulturtipp für euch“ Teil III erschien zuerst auf Pausanio GmbH & Co.KG.

Viewing all 63 articles
Browse latest View live