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„Die App macht dann aber die Museumsführungen überflüssig?!“

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Dies war eine von vielen Fragen, die ich vor einigen Wochen auf der Pressekonferenz im Kölnischen Stadtmuseum zur Präsentation der neuen Museums-App gehört habe und die mich zum Verfassen eines Blogartikels inspiriert hat.

Warum werden Apps häufig als Konkurrenz zum bisherigen Angebot von Museen, wie Führungen, Lesungen oder Workshops, gesehen? Wie kommt es überhaupt zu der Annahme, dass eine App Museumsführungen vermeintlich überflüssig macht?

In meinen Augen bietet eine App vielmehr die Möglichkeit, das museale Angebot zu ergänzen: Neben der Einbindung von herkömmlichen Audioführungen und des Service-Bereichs können wichtige Zusatzinformationen zu Objekten beispielsweise über QR-Codes abgerufen, anhand von 3D-Animationen Sachverhalte bildlich dargestellt oder über Push-Nachrichten die App-Nutzer in regelmäßigen Abständen auf dem Laufenden gehalten werden. Die neue Technik der Augmented Reality verspricht weitere spannende Möglichkeiten.

Museen im digitalen ZeitalterMuseen im digitalen Zeitalter

Die immer häufiger organisierten Tweetups in Museen oder der im September stattgefundene #AskACurator-Day auf Twitter zeigen die steigende Bedeutung von Social Media-Aktivitäten sowie die zunehmende Öffnung der Museen für digitale Angebote. Auch diese Aktionen laufen parallel zum herkömmlichen Museumsangebot – nur eben im digitalen, virtuellen Raum. Hier können andere Zielgruppen angesprochen und eine andere Reichweite erzielt werden. Auch mit einer App können weitere Zielgruppen für das Museum begeistert werden: technikaffine und junge Menschen.

So dicht wie eine App kommt kein Medium in den privaten Umkreis des Besuchers. Sie bleibt nicht still, wie eine mobile Webseite, sondern ist ein aktiver Kanal vom Museum. Ihn gilt es zu nutzen, um zu hören, was Besucher wünschen, um Besucher von den eigenen Angeboten zu begeistern und Geschichte(n) zu erzählen. Sie kann zugleich Shop, Museumsführer und Infoportal sein.

App als „offenes Tor“

Warum also nicht ein Angebot schaffen, durch das eine Einbettung von herkömmlichen und neuen Vermittlungsmethoden ermöglicht wird und durch das so ein junges, technikaffines Publikum ebenso wie die bisherige Zielgruppe angesprochen werden? Eine App, die einen Mehrwert für die Nutzer darstellt und durch technische Highlights besticht, ist ein weiteres spannendes Element, das das Angebot eines Museums ergänzt. Mehr noch: Die App ist das „offene Tor“ des Museums direkt beim Besucher auf dem mobilen Endgerät.

verfasst von Indira Kaffer-Schmickler

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